Donnerstag, 5. Februar 2015

Shanghai-Mein erster Eindruck

Da der Sprachkurs in Qingdao Anfang Januar sein Ende fand, bin ich für den restlichen Januar und Februar nach Shanghai gezogen. Ich habe dort eine Praktikumsstelle am Institute for Biological Scienes gefunden. Im Groben handelt das Praktikum von Bioinformatik, das heißt, ich arbeite mit humanen Gensequenzen und mache Statistik damit. Interessant ist, dass die Gene von Patienten mit Autismus stammen. Bisher macht es mir noch sehr viel Spaß, auch wenn ich überhaupt keine Ahnung von Bioinformatik habe!
Im M&M-Store der Nanjingdonglu
In meiner Freizeit schaue ich mir ein wenig die Stadt an. Shanghai ist westlicher orientiert als z.B. Qingdao (und viele andere chinesische Städte- behaupte ich mal) und das macht sich folgendermaßen bemerkbar: 1. Es gibt hier Supermärkte mit westlichem Essen. Während ich in Qingdao auf die Import-Sektion zurückgreifen musste, gibt es hier ganze Läden mit westlichem Essen. Somit gibt es eine viel größere Auswahl und auch viele Dinge, die ich in Qingdao nicht gefunden habe. Ich kann endlich wieder Käse essen, und damit meine ich richtigen Käse!
Außerdem gibt es hier viele westliche Restaurants, einige sogar zu vernünftigen Preisen. In Qingdao war westliche Küche immer sehr teuer im Vergleich zu chinesischer.
2. Viele Chinesen hier sprechen englisch, da Shanghai ein internationaler Standpunkt für viele Firmen ist. Während chinesisch in Qingdao für alltägliche Situation unbedingt nötig war, sprechen hier viele Leute englisch mit mir. Ich habe Leute kennengelernt, die hier seit Jahren leben, kein Wort chinesisch sprechen und trotzdem überleben. Das ist natürlich nicht unbedingt günstig für mich, weil ich gerne meine chinesisch Kenntnisse verbessern möchte. Wenn ich jemanden auf chinesisch anspreche und derjenige englisch beherrscht, dann wird er mir auf englisch und nicht auf chinesisch antworten. Meine chinesisch Kenntnisse fühlen sich dann sehr beleidigt. Aber die Chinesen erwarten hier einfach nicht, dass Ausländer chinesisch sprechen können. Manche sind zumindest positiv überrascht, wenn ich etwas richtig gesagt habe.
In der Nähe vom People Square
3. Hier leben vergleichsweise viele Ausländer. In einigen Teilen der Stadt werde ich dann auch gar nicht mehr angestarrt. An den touristischen Orten gilt das wiederum nicht, da sich natürlich auch viele Chinesen aus anderen Städten dort aufhalten. Letztens wollte sogar eine Gruppe Schüler-jeder einzeln natürlich-mit mir ein Foto machen. Aufgrund der hohen Anzahl an Touristen und der verbesserten Englisch Kenntnisse vieler Chinesen lauern hier einige Touristen-Fallen. Besonders beliebt ist folgende: Eine Gruppe von 3-4 Chinesen fragen einen naiven, gutgläubigen Touristen, ob er für sie ein Gruppenfoto machen könne. Sofort im Anschluss verwickeln sie den Touristen dann in ein unverfängliches Gespräch und laden ihn in ein Teehaus oder Sonstiges ein. Da könne man chinesische Kultur kennenlernen und gemeinsam mache das doch viel mehr Spaß. Ja, ist klar. Am Ende verschwinden die "netten" Chinesen dann auf mysteriöse Art und Weise und der nicht mehr ganz so gutgläubige Tourist muss eine immens hohe Rechnung bezahlen. Zum Glück hatte ich diese Information schon im Vorfeld. Als ich an meinem ersten Tag zu einem der typischen Touristen Orte fuhr, lauerten sie direkt am U-Bahn Eingang auf mich. Ich ließ mich sogar noch in ein Gespräch verwickeln, aber als ich merkte in welche Richtung es ging, habe ich dankend abgelehnt und bin gegangen. Zu allen restlichen Gruppen war ich dann nicht mehr so freundlich. Es klappt aber gut, wenn man vortäuscht kein englisch zu sprechen.
Einige dieser Orte sind der Volksplatz und der Bund. Der Volksplatz oder People Square oder Renmin Guanchang liegt an einigen der Hauptstraßen und wichtigsten Gebäuden Shanghais. Rundherum befinden sich z.B. das Shanghai Museum, das Grandtheater und der People's Garden.

Beide Bilder stammen aus dem People's Garden

Ansonsten ist der Ort recht langweilig. Von dort aus kann man in der Nanjingdonglu, einer Shopping Straße zum Bund oder Waitan spazieren. Der Bund ist die Uferpromenade des Huangpu Flusses. Von dort aus kann die Skyline Pudongs mit dem Pearl Tower und anderen riesigen Gebäuden bewundert werden. 

Die Skyline Pudongs bei nicht sehr schönem Wetter


Auch entlang des Ufers reihen sich viele wichtige Gebäude Shanghais aneinander.  

Weitere Sehenwürdigkeiten folgen in meinem nächsten Eintrag!