Sonntag, 27. November 2016

Und für dieses Jahr: Lille

Seit dem 31.08. wohne ich nun schon in Lille, um meinem Master endlich ein Ende zu bereiten.
Neben einigen wenigen Kursen an der Uni (z. B. Französisch) mache ich hier ein Praktikum und meine Masterarbeit am Institut Pasteur.
Ich habe mich ursprünglich für Lille entschieden, weil sich das Projekt für meine Masterarbeit sehr interessant angehört hat, aber die Stadt ist auch sehr schön!
Lille liegt in der Region Flandern an der Grenze zu Belgien und hat ungefähr 230.000 Einwohner.

Ich wohne in einem Studentenwohnheim direkt auf dem Campus. Es ist ganz schön und ziemlich modern.
Hier ungefähr wohne ich

Sollte ich motiviert genug sein, jogge ich auch manchmal zu einem kleinen nahe gelegenen Park.


Das Zentrum der Stadt und vor allem die Altstadt gefallen mir ebenfalls sehr gut.

Place du Théâtre im Zentrum der Stadt
Es werden hier sehr viele Tagesausflüge als Busreisen zu Zielen in Frankreich oder Belgien angeboten. Bisher war ich schon in Brügge und in Disneyland. Mein nächster Blogeintrag wird von all meinen Reisen durch Belgien handeln, von daher beschränke ich mich hier und heute nur auf Frankreich.
Disneyland. Nein, es war für mich kein Kindheitstraum, der wahr geworden ist, da ich Freizeitparks zwar ganz cool finde, aber nicht der allergrößte Fan bin. Dennoch ist es unmöglich Disneyland nicht zu mögen. Die ganze Aufmachung war einfach super süß und die Halloween Dekoration hat mir persönlich sehr zugesagt. Immerhin war Jack Skellington da!!

Ich, Jack und Gabi



Da wohne ich leider nicht


Mir geht’s also prima und Besuch ist sehr gern erwünscht :)


Samstag, 17. September 2016

Rumänien


Ein Jahr nach dem letzten Post, habe ich mal wieder etwas berichtenswertes erlebt! Und auf diesen Eintrag wird kein Jahr Stille folgen, denn zu diesem Zeitpunkt befinde ich mich in Frankreich! Genauer in Lille, also gar nicht so weit entfernt, wie sonst ;) Zu meinem Aufenthalt in Frankreich kommt aber in den nächsten Wochen und Monaten mehr.
Was verschlägt mich eigentlich nach Rumänien? Außer Vampiren, der bezaubernden Landschaft und der Möglichkeit recht günstig reisen zu können?-Freunde natürlich! In China habe ich nämlich einen Sprachkurs voller Rumänen besucht, von denen eine ganz besonders einen an der Klatsche hatte. Diese Ansicht beruht auf Gegenseitigkeit, deshalb darf ich so etwas schreiben.
Unser ursprünglicher Plan war eine gemeinsame Reise durch Rumänien, aber aufgrund ihres Jobs habe ich den ersten Teil der Reise ohne sie verbracht und sie dann letztendlich in Cluj besucht.
Meine Reise beginnt in Bucharest. Dort nahm mich freundlicherweise ihr Bruder auf, sodass ich mich nicht um Unterkunft oder Flughafentransfer kümmern musste. Bucharest ist ganz anders als ich es mir damals vorgestellt hatte. Es gibt sehr viele alte und gut erhaltene Gebäude und mehr Kirchen als ich erwartet hatte. Kaum einen halben Meter weiter, befanden sich dann häufig auch zum Abriss fertige Gebilde.
Roman Atheneum


Im folgenden habe ich ein Museum besichtigt, das die altertümlichen Häuser in verschiedenen Regionen Rumäniens darstellt. Und die waren damals wirklich so klein.


Abends war ich das erste Mal in einem Escape Room und bin tatsächlich ausgebrochen. Schade, dass das in Deutschland so teuer ist, ansonsten wäre das mein neues Hobby!
Am nächsten Tag ging die Reise nach Sinaia. Dort habe ich Peleş Castle besichtigt. Dieses Schloss wurde für den ersten König Rumänien erbaut, der zudem Deutscher war. Innen durfte man keine Fotos machen, aber die Ansicht von außen ist schon allein sehr beeindruckend!


Am gleichen Tag führte ich meine Reise weiter nach Braşov aka Kronstadt. Dort habe ich am nächsten Tag die Altstadt erkundet. Innerhalb eines halben Tages habe ich es geschafft, alle Sehenswürdigkeiten und einen tollen Ausblick auf die Stadt anzuschauen. Ein kleines schnuckeliges Städtchen. Besonders gut haben mir die farbenfrohen kleinen Häuschen gefallen. Für 4€ kann man sich außerdem auf den Gipfel des im Stadtinneren gelegenen Berges transportieren lassen, wenn man zu faul ist hochzulaufen :P


Mein letztes Ziel war Cluj, das ich noch am gleichen Tag sehr spät abends erreichen sollte. Die Fahrt wurde verkürzt durch meinen 3 stündigen Mittagsschlaf und das nette Gespräch mit einer netten Lady, die für ihr Alter verblüffend fließend englisch sprach. Ich erfuhr also ihre ganze Geschichte und wir philosophierten über das Leben.
Als ich endlich ankam, gab es eine glückliche Wiedervereinigung mit Cezara und wir begaben uns auf die mühsame Suche nach etwas essbarem und Tee. Ich empfehle die Teehäuser in Cluj!

Mit Freunden von Cezara erkundete ich am nächsten Tag die Stadt, da für sie immer noch Arbeit anstand. Der botanische Garten ist sehr süß und das pharmazeutische Museum ist auch einen Besuch wert. Aber auch hier ist die Altstadt einfach sehr sehr schön!

In einem kleinen Dorf nicht weit entfernt von Cluj befinden sich die Salzminen von Turda. Obwohl ich jeden Moment damit gerechnet habe, Gimli über den Weg zu laufen, habe ich stattdessen einen riesigen unterirdischen Park gefunden. Da haben doch tatsächlich Kinder Tischtennis gespielt und sind auf einem Riesenrad gefahren. Nicht zu fassen.

In Rimetea wollten wir uns einige Stunden später den Sonnenaufgang anschauen, der aufgrund des Berges dort ganz besonders sein sollte. Als um 7 Uhr die Sonne immer noch nicht richtig da war und unsere Füße, nass vom Morgentau, das Spektakel nicht mehr mitmachten, legten wir uns wieder ins Bett. Die Fotos sind trotzdem gut geworden und für mich war es sehr interessant solch ein Dörfchen zu sehen. 
Und dort-mitten im nirgendwo-fuhr ein Auto mit deutschem Kennzeichen an mir vorbei. Die Welt ist ein Dorf. Wenn sich jemand aus der Region Tauberbischofsheim das aus irgendeinem Grunde lesen sollte und sich angesprochen fühlt, dann weiß er jetzt, wer die hysterisch winkende Person mitten auf der Straße war.

Und nun sind knapp 8 Tage auch schon zum Ende gekommen. Mir hat's gefallen. Ich hoffe euch auch.

Mittwoch, 26. August 2015

Eine Woche Mongolei

Einen Tag nach meiner Reise nach Vietnam, bin ich schon wieder aus China entflohen. Und zwar in die Mongolei. Wie kommt's? In Hangzhou im Studentenwohnheim gibt es Doppelzimmer, d.h. Man teilt sich ein Zimmer mit jemandem. Ich habe mir das Zimmer mit einer Mongolin geteilt. Wir haben uns immer gut verstanden und aus dem Scherz, dass ich sie doch mal in ihrem Heimatland besuchen sollte, machte ich kurzerhand ernst. Ihre Familie war so freundlich mich bei ihnen für eine Woche wohnen zu lassen. Bei einer mongolischen Familie zu wohnen macht das Ganze auch noch interessanter. Zaya nahm sich auch die Zeit mich ein wenig in der Hauptstadt Ulaan Bataar herumzuführen.
Chinggus Khaan Square 
Ulaan Bataar ist eine Stadt mit 1,5 Millionen Menschen. Die Hälfte der Bevölkerung lebt in dieser Stadt, sodass es keine andere größere Stadt in der Mongolei gibt. Die Stadt kam mir trotzdem eher klein und fein vor. Es gibt natürlich alles, was man zum Leben braucht. Außer ein Metro- oder auch ein vernünftiges Straßensystem. Es war eigentlich zu jeder Tages- und Nachtzeit Stau. Die Autos haben mich direkt zu Beginn verwirrt. Das Lenkrad befindet sich in einigen Autos wie gewohnt auf der linken Seite, aber in vielen Autos ist das Lenkrad rechts. Dabei herrscht dort ganz normal Rechtsverkehr. Das kommt wohl daher, dass sowohl Autos als auch gefühlt jedes andere Produkt ein Importprodukt ist. Im Supermarkt hab ich mich super zurecht gefunden, denn unglaublich viele der Waren sind deutsche Produkte! Es gab auch Importe aus Ländern wie Russland und Korea (diese sind mir zumindest hauptsächlich aufgefallen), aber ein großer Anteil kam aus Deutschland. Besonders die Backzutaten. Da hab ich mich so gefreut, dass ich direkt einen Kuchen gebacken habe.
In der Stadt gibt es einige nette Sehenswürdigkeiten. Mir hat das National History Museum gut gefallen, da ich dort ein wenig über die Geschichte des Landes gelernt habe. Außerdem wird Dschingis Khan in der Mongolei noch immer sehr verehrt und ist omnipräsent.
Interessant war auch ein Tempel. Insgesamt erinnert er schon an die chinesischen Tempel, ist aber weniger kitschig und bunt. Eintritt müssen auch nur Ausländer bezahlen und für Fotos noch mal extra drauflegen. Na toll, dann halt nur ein schnell geschossenes nicht bezahltes Foto. Meh. Hier ein Bild von außen.

Ein kleiner Park am Rande der Stadt
Für 2 Tage sind wir in ein Reservoir gefahren. Das war mein persönliches Highlight der Mongolei-Reise. Kaum fährt man aus der Stadt heraus, gibt es zwar immer noch Stau, aber plötzliches gibt es kaum noch Häuser oder irgendetwas, das mit menschlicher Zivikisation zu tun hat, um einen herum. Hin und wieder findet man am Straßenrand Steinhügel, um die man 3 Mal herumlaufen und sich etwas wünschen muss. Hab ich doch glatt gemacht.
Nein, das ist kein Müll, das soll so

Die Reservoirs selbst sind nicht so einsam und abgeschieden wie ich erhofft hatte. Sie sind auch eigentlich für Touristen gemacht, aber schön und sehenswert sind sie trotzdem. 



Wir haben dort in einem Ger geschlafen. Dies sind die traditionellen Zelte der früher halb nomadischen Mongolen. Für kühle Temperaturen haben diese Häuser/Zelte auch einen Ofen.
Am nächsten Tag bin ich auf einem echten mongolischen Pferd geritten. Oder Pony. Es kam mir irgendwie klein vor, aber ich hab auch keine Ahnung von Pferden. Auf eine Einführung oder Erklärung für sehr unerfahrener Reiter jeglicher Art wurde verzichtet, dafür hab ich mich aber die ganze Zeit von meinem "Tourguide" führen lassen. Bin ja doch so ein kleiner Angsthase. Mein Pferd war aber ziemlich gechillt. Scheinbar nur ein bisschen hungrig.
Cowboy Kari

Zuletzt haben wir das alljährliche nationale Festival der Mongolei besichtigt. Nadaam findet immer im Juli, dieses Jahr vom 11.7. bis zum 13.7. statt. Dort werden nationale Tänze und Sportarten aufgeführt. Dazu zählen natürlich Reiten, welches außerhalb der Stadt stattfindet, Wrestling, Bogenschießen und Anklebone Shooting. Beim Anklebone Shooting flitscht man speziell geschnitzte Ziegenknochen auf irgendein Ziel. Ich hab mir das ganze im Fernsehen angeschaut, aber nicht so richtig begriffen. Um das Stadium herum werden viele Souvenirs und typisch mongolisches Essen verkauft. Typisch mongolisches Essen ist übrigens Fleisch. Fleisch in allen Arten. Ich wäre verhungert, wenn nicht die Großeltern meiner Mitbewohnerin extra Essen für mich gekocht haben. Das war richtig lecker. Ich werde es bald mal nachkochen. Auch der nationale Milchtee ist bekannt und beliebt. 

An meinem letzten Abend gab es auf dem Platz des Regierungsgebäudes auch noch ein Konzert und ein Feuerwerk. Ein gelungener letzter Abend.
Als Fazit kann ich also sagen, dass ich die mongolische Kultur sehr interessant und einzigartig finde. Außerdem sind viele Traditionen auch heute noch erhalten.

Jetzt gerade, beim Schreiben dieses Posts, befinde ich mich in der transsibirischen Eisenbahn nach Beijing. Für eine Woche bleibe ich noch in China und wohne bei einer chinesischen Freundin. Danach gehts nach Japan und dann nach Deutschland.

Vietnam

China ist nun vorbei. Die Uni ist geschafft, die Klausuren sind bestanden. Und was mache ich, wenn ich Zeit habe und meine Kreditkarte noch mehr ins Minus überzogen werden kann? … Reisen! Nur wohin? Innerhalb Chinas bin ich nun schon einige Zeit gereist und so langsam stand mir der Sinn nach etwas anderem. Nach einigen Überlegungen einigte ich mich mit meinem Reisepartner auf Vietnam.
Um nach Vietnam einzureisen benötigt man ein Visum. Das kann man ganz leicht im Internet beantragen und kostet auch nicht so viel. Anschließend wird innerhalb von 2 Tagen eine E-mail mit den benötigten Daten versendet, die man ausgedruckt am Flughafen schon vorzeigen muss. Prima, dachte ich, das war ja einfach. Dieser Gedanke blieb, bis ich am Flughafen ankam. Dort bemerkte ich, dass die an mich gesendete Email mit der Visumsbestätigung scheinbar kaputt war. Mir wurde nämlich nicht die komplette Bestätigung geschickt. So konnte mir kein Boarding Pass bis Hanoi ausgestellt werden, sondern nur bis Hongkong, wo meine Zwischenlandung stattfinden sollte. Die Zeit war mittlerweile auch schon etwas fortgeschritten, als ich noch versuchte die Visumsagentur zu kontaktieren. Schließlich haben sie mir die Email noch einmal versendet und ich konnte erst einmal bis Hongkong fliegen. Die Zeit war nun so weit vorangeschritten, dass wir Leute in allen Schlagen gebeten haben uns vorzulassen, doch bei der Immigrationskontrolle fiel uns dann auf, dass wir die Departure Card nicht dabei hatten. Also nochmal zurück, diese blöde Karte ausfüllen und wieder zum Schalter. Dann noch durch die Sicherheitskontrolle. Immer noch 3 Personen vor uns und das Gate schließt in 2 Minuten. Nach der Sicherheitskontrolle packte ich also nur noch wild meine Sachen und rannte leicht panisch in Richtung Gate. Dort wurde natürlich mein Boarding Pass nicht sofort akzeptiert. Nach dem Hinweis, dass ich nur bis nach Hongkong fliegen darf, wurde ich schließlich ins Flugzeug gelassen. Mit ein bisschen Musik hätte es eine typische Flughafen Szene in einem Film werden können. In Hongkong wurde ich direkt nach dem Ausstieg von einer Flughafen Mitarbeiterin abgefangen, die mir dabei geholfen hat, meine Bestätigungsemail auszudrucken und mein Gepäck nach Hanoi zu schicken. Am Ende war also alles gut.
In Hanoi angekommen wurde der Unterschied zu China sofort klar. Chinesischer Straßenverkehr ist schon eine Welt für sich, aber in Vietnam wurde das noch mal auf ein anderes Level gehoben. Es war unglaublich voll auf den Straßen, vor allem voll von Rollern und Motorrädern. Auch in dem Viertel, in dem sich unser Hostel befand, waren die Straßen voller Menschen. Zunächst war also alles laut und hektisch, aber auch voller Leben. Aber trotzdem wirkt die Stadt vergleichsweise klein. Es gibt zwar viele Menschen (ungefähr 6,5 Mio) und Häuser, aber die Großstadt-typischen Hochhäuser sind nicht vorhanden. Das höchste Gebäude hat lediglich 4 Stockwerke. Für eine Hauptstadt kaum vorzustellen. Es gibt dort auch nicht sehr viele Sehenswürdigkeiten. Interessant fand ich die beiden Tempel, die ich gesehen habe, weil sie den chinesischen Einfluss aufzeigen.
Temple of Literature

Jadeberg-Tempel
Pagode

Außerdem habe ich einen Ausflug nach Halong Bay gemacht, östlich von Hanoi.
Höhle in Halong Bay

Einen Ausflug nach Sapa. Sapa ist ungefähr 250 km von Hanoi entfernt und ein sehr beliebtes Touristenziel. Es ist ein größeres Dorf, in dem ethnische Minderheiten leben und viele Handycrafts verkaufen. Es ist auch ein guter Ort, um sich ein Motorbike zu mieten und etwas herumzufahren.
Bekannte Aussichtspunkt

Oder auch um zwischen Reisterrassen wandern zu gehen. 
Catcat Village

Außerdem haben wir dort wunderschöne Wasserfälle gesehen.
Golden Waterfall

Silverwaterfall

Catcat Village

Als nächstes sind wir nach Ho Chi Minh City oder auch Saigon geflogen. Diese Stadt hat ein ganz anderes Flair als Hanoi. Es gibt die typischen Hochhäuser, das Hostel, in dem ich gewohnt habe, hatte sogar eine Rooftop Bar.
mein persönliches Lieblingsfoto

 Ganze Straßen waren voll von Restaurants mit westlicher Küche. Sehr touristisch, aber auch lecker.
Interessant fand ich das War Remnants Museum. Es erzählte die Geschichte des Vietnam Kriegs aus der Sicht Vietnams. Ich fand es sehr informationsreich und gut gestaltet.
Nicht weit entfernt gibt es auch in dieser Stadt eine berühmte katholische Kirche, die Ähnlichkeiten zu Notre Dame in Paris besitzt.
Das vietnamesische Pendant zu Notre Dame
Insgesamt war der Trip also ein voller Erfolg. Ich kann Vietnam als Reiseziel für jeden, der mal nach Asien reisen möchte, empfehlen.



Mittwoch, 8. Juli 2015

China Rundreise!

Da bald meine Abschlussprüfungen in chinesisch anstehen, hielt ich es für eine gute Idee kurz vorher in China eine Rundreise zu machen. Meine Freunde sind meine rumänische Mitschülerin Cezara und zwei chinesische Freunde von meiner Uni, Feifei und Yangyang. Um ehrlich zu sein haben die beiden Chinesinnen alles organisiert, Cezara und ich haben brav alles mitgemacht.
Terrakotta Soldaten
Unserer erstes Ziel war Xi'an. Diese Stadt ist bekannt für viele Dinge, aber jeder kennt wohl die Terrakotta Armee. Die Krieger und Pferde stammen aus dem 3. Jahrhundert vor Christus und sind alle individuell konstruiert. Früher waren sie einmal farbig, diese ist jedoch nicht mehr erhalten. Die Konstruktion der Armee wurde vom ersten Kaiser von China Qin Shi in Auftrag gegeben. Er ließ eine riesige Grabstätte für sich errichten, dessen Bau einfach mal 37 Jahre dauerte und die Arbeit von 700000 Zwangasarbeitern beanspruchte. Die palastähnliche Grabstätte und die Krieger dienten zur Erhaltung der Macht des Kaisers nach dem Tod. Entdeckt wurden sie 1974 und die Ausgrabungen sind noch nicht vollendet. Es gibt drei verschiedene Gruben. In der ersten befinden sich 6000 Soldaten, in der zweiten Infanterie, Kavallerie und Bogenschützen und die dritte und letzte enthält 68 Krieger der militärischen Führung. Die gesamte Grube ist ein gewaltiger Anblick und jeden Besuch wert.
Cezara, ich, Yangyang und Feifei vor der Wildganspagode
In Xi'an selbst gibt es weitere interessante Orte. Im Allgemeinen hat die Stadt ihr historisches Flair behalten, da überall alte Gebäude lauern, um mich mit ihrer Schönheit zu bezaubern. Interessant fand ich die große Wildganspagode im Inneren des Tempels der Großen Gnade und Güte. Ihren Namen trägt die Pagode durch folgende Legende: Es heißt, dass Buddha sich einst in Form einer Wildgans sich den Mönchen geopfert haben soll. Als er dann starb, verwandelte er sich in eine kleine Kugel.
Am folgenden Tag haben wir den Trommelturm und den Glockenturm besichtigt. Einer Sage zufolge ist der Glockenturm das Gefängnis einer Riesenschildkröte. Der Grund dafür ist- wie sollte es auch anders sein- dass die Schildkröte für Erdbeben und Überflutungen verantwortlich war. Dafür wurde ihr dann dieses Gefängnis gebaut. Hat anscheinend geklappt, ich hab jedenfalls kein Erdbeben erlebt.
Am dritten Tag sind wir zu einem der 5 mythischen Berge in China gefahren-dem Huashan. Wir beschlossen abends mit dem Aufstieg zu beginnen, da es tagsüber zu heiß ist. Außerdem kann man so am nächsten morgen den Sonnenaufgang betrachten. Wenn man bis dahin nicht gestorben ist. In dieser Nacht dachte ich, ich muss für immer in diesem Berg bleiben. Insgesamt hat der Aufstieg 6 Stunden gedauert und führte teilweise über Wege mit zweifelhafter Sicherheit. Wir haben aber nicht aufgegeben und zur Belohnung gab es auch einen Sonnenaufgang.



Nachdem wir den nächsten Tag komplett verschliefen nahmen wir abends den Zug nach Chonqing. Die Zugfahrt dauerte 12 Stunden, somit buchten wir Betten und konnten auch so im Zug schlafen. Die Betten sind zwar nicht bequem und gerade hinsetzen kann man sich in den oberen Etagen auch nicht, dafür sind sie aber billig. In Chonqing verbrachten wir einen Tag. Wir besuchten den buddhistischen Tempel Luohan Si. Luohan Si sind Statuen Menschen, die Gefühle wie Gier, Hass und Ignoranz überwunden haben und somit einen besonderes Status erlangt haben.
Zuletzt besuchten wir die Touristenstraße Ciqikou. Dort gab es viel Essen und die typischen chinesischen Souvenirs zu kaufen.
Ciqikou
Abends fuhren wir zu der nahegelegenen Stadt Chengdu, die Hauptstadt der Provinz Sichuan. Für mich gab es genau einen Grund in diese Stadt zu fahren-Pandas!!! Pandas, der beste Freund des Menschen. Man muss sie einfach gesehen haben. Neben den Großen Pandabären gibt es dort noch weitere seltene Tierarten wie z.B. den roten Panda.





Unser letztes Ziel auf dieser Reise war Guilin. Guilin und insbesondere Yangshuo sind wohl unter anderem die schönsten Orte in China und eine beliebte Touristenattraktion. Die Landschaft ist wunderschön. Das Wetter war während unsere gesamten Aufenthalts regnerisch-trotzdem war es sehr schön. Dieser Ort ist mit Worten sehr schlecht zu beschreiben, deshalb gibt es mehr Bilder.
Auf der Rückseite des 20 RMB-Scheins ist diese Landschaft zu sehen

Lustig aussehender Berg



Sonntag, 28. Juni 2015

Beijing-ein Familienausflug


Anfang April kamen meine Eltern nach China, um mich zu besuchen. Wir sind von Shanghai nach Hangzhou und zuletzt nach Beijing gereist. In diesem Eintrag wird es um die Reise nach Beijing gehen. Nachmittags kamen wir mit dem Zug aus Hangzhou an und nahmen sofort ein Taxi zu unserem Hotel. Der Taxifahrer, der es schon von vornherein sehr eilig zu haben schien, wusste scheinbar auch nicht genau, wo sich unser Hotel befand. Ich habe gesehen wie er planlos an unserer Straße vorbeifuhr, dann merkte, dass er aufgrund der Einbahnstraße nicht umkehren konnte und uns dann einfach rausschmiss. Zu meinem Unglück konnte ich auch kein einziges Wort seiner Grunzlaute verstehen. Letztendlich haben wir es dann doch sehr einfach gefunden. Wir wohnten in einer der bei Touristen sehr beliebten Hutong-Straßen. Dort gibt es viele Restaurants und auch Souvenirläden.
Beijing ist eine Stadt mit viel Geschichte und alter chinesischer Kultur. In einer modernen Stadt wie Shanghai hat man nicht unbedingt das Gefühl in China zu sein, aber in Peking wird das sofort klar. Überall sind noch Gebäude aus alter Zeit erhalten, die mehr oder weniger Bedeutung haben.
Am ersten Tag machten wir und direkt auf die Verbotene Stadt zu sehen. Die Verbotene Stadt oder auch das Palastmuseum ist neben der Großen Mauer das Highlight in Beijing und dementsprechend gut besucht. Ich kann nur empfehlen früh dort aufzutauchen und nicht montags dort hin zu gehen. Montags ist sie nämlich geschlossen. 


Vor der Halle der höchsten Harmonie

Das Palastmuseum liegt im Stadtzentrum ist riesig, somit dauert es mehrere Stunden überall hinzu gehen. Auf der Nord-Südachse befinden sich verschiedene Empfangs- und Konferenz-Hallen, die entlang eines marmornen Wegs, auf dem nur der Kaiser schritt, verlaufen. Dieser gipfelt im imperialen Garten. Westlich und östlich davon befinden sich noch weitere Hallen wie z.B. Schlafgemächer und der Lebensraum der Angestellten. Insgesamt wirkt dieser Ort sehr imposant und eindrucksvoll, aber auch erdrückend. Alles wurde aus feinsten Materialien hergestellt, die teilweise aus aus sehr weiter Entfernung mit großer Mühe herangeschafft werden mussten, um verschiedene Kaiser zufrieden zu stellen.
Im Sommerpalast
Aussicht vom Sommerpalast
Für viele Generationen lebten Kaiser und Staat dort das ganze Jahr. Später wurde dann erst für die Sommermonate dem Zweck entsprechend ein Sommerpalast gebaut, der natürlich nicht minder eindrucksvoll und imposant sein sollte. Dieser liegt im Nordwesten der Stadt und ist um einen recht großen See gelegen. Es gibt dort auch viele Hallen, um Staatsgäste zu empfangen und auch Gemächer für den Haushalt, aber anders als in der Verbotenen Stadt auch Hallen zu Vergnügung und Tempel.





Wie eben schon erwähnt ist die Große Mauer eines der großen Highlights Beijings. Mit einer Reisegruppe sind wir zu dem Teil Mutianyu gefahren, der 75 km nördlich von Beijing liegt. Dieser Ort ist immer noch von sehr vielen Touristen besucht. (Badaling liegt noch näher an Beijing und ist somit noch überfüllter als Mutianyu). Man kann entweder den Hügel zur Großen Mauer selbst hochsteigen oder mit der Seilbahn fahren. Weil wir nicht besonders viel Zeit mit der Reisegruppe hatten, sind wir mit der Seilbahn gefahren. Auf der Mauer selbst kann man auch noch genug Treppen steigen. Mit fiel auf, dass die Stufen teilweise sehr hoch und kaum für normal große Menschen gut zu steigen waren. Das muss für die ursprünglichen Erbauer und Benutzer der Großen Mauer ziemlich anstrengend gewesen sein.
Die Große Mauer



An den anderen Tagen haben wir noch Parks und Tempel besichtigt. Besonders bekannt und beliebt sind der Lamatempel und der Konfuziustempel (auch der Himmelstempel, aber den haben wir nicht besichtigt, weil ich gehört habe, dass sich dort sehr sehr viele Touristen aufhalten und Menschen dort gar nicht beten.) Der Lamatempel ist ein tibetisch buddhistischer Tempel. Der tibetische Buddhismus wird Lamaismus genannt, daher der Name. Ich hatte mich natürlich auf Lamas gefreut, es gab aber keine Lamas. Dort waren natürlich auch viele Touristen, aber viele Menschen haben dort auch gebetet.
Im Lamatempel

Der Konfuziustempel ist deutlich anders. Dort gibt es natürlich keine Götter oder „Heilige“, die angebetet werden. Dafür wird dort die Geschichte und die Kultur der Konfuzianismus sowie die Biographie Konfuzius' dargestellt. Außerdem gab es dort viel Natur.

Zuletzt waren wir im Tempel der weißen Wolke. Unter der Woche und morgens halten sich dort nur wenige Menschen auf, sodass man dem Troubel und der Hektik der Stadt gut entfliehen und die Stille an einem ruhigen Ort genießen kann. Dieser Tempel ist auch nicht gerade klein, aber die Statuen der „Heiligen“ sind weniger gewaltig und die Hallen etwas weniger prachtvoll.
Im Tempel der weißen Wolke
In Beijing gibt es viele Parks, sodass fast das Vorhandensein von Natur und Leben vermittelt wird. Ein Blick in den Himmel oder einmal tief Luft holen vertreibt diesen Gedanken natürlich sofort wieder, aber die Parks sehen teilweise wirklich schön aus. Ein bekannter Park ist der Beihai-Park in der Nähe der Verbotenen Stadt. Er ist um einen kleinen See gelegen und enthält außerdem Tempel und die weiße Dagoba. Besser gefallen hat mir der Drachenpark, der sich der Namen aufgrund vieler Drachenstatuen verdient hat. Dort waren nämlich viel weniger Menschen und die ganzen Drachen sahen auch sehr schön aus.
Nach einer Woche ging es dann auch wieder zurück nach Hangzhou.

Im Drachenpark