Da der
Sprachkurs in Qingdao Anfang Januar sein Ende fand, bin ich für den
restlichen Januar und Februar nach Shanghai gezogen. Ich habe dort
eine Praktikumsstelle am Institute for Biological Scienes gefunden.
Im Groben handelt das Praktikum von Bioinformatik, das heißt, ich
arbeite mit humanen Gensequenzen und mache Statistik damit.
Interessant ist, dass die Gene von Patienten mit Autismus stammen.
Bisher macht es mir noch sehr viel Spaß, auch wenn ich überhaupt
keine Ahnung von Bioinformatik habe!
Im M&M-Store der Nanjingdonglu |
In meiner
Freizeit schaue ich mir ein wenig die Stadt an. Shanghai ist
westlicher orientiert als z.B. Qingdao (und viele andere chinesische
Städte- behaupte ich mal) und das macht sich folgendermaßen
bemerkbar: 1. Es gibt hier Supermärkte mit westlichem Essen. Während
ich in Qingdao auf die Import-Sektion zurückgreifen musste, gibt es
hier ganze Läden mit westlichem Essen. Somit gibt es eine viel
größere Auswahl und auch viele Dinge, die ich in Qingdao nicht
gefunden habe. Ich kann endlich wieder Käse essen, und damit meine
ich richtigen Käse!
Außerdem
gibt es hier viele westliche Restaurants, einige sogar zu
vernünftigen Preisen. In Qingdao war westliche Küche immer sehr
teuer im Vergleich zu chinesischer.
2. Viele
Chinesen hier sprechen englisch, da Shanghai ein internationaler
Standpunkt für viele Firmen ist. Während chinesisch in Qingdao für
alltägliche Situation unbedingt nötig war, sprechen hier viele
Leute englisch mit mir. Ich habe Leute kennengelernt, die hier seit
Jahren leben, kein Wort chinesisch sprechen und trotzdem überleben.
Das ist natürlich nicht unbedingt günstig für mich, weil ich gerne
meine chinesisch Kenntnisse verbessern möchte. Wenn ich jemanden auf
chinesisch anspreche und derjenige englisch beherrscht, dann wird er
mir auf englisch und nicht auf chinesisch antworten. Meine chinesisch
Kenntnisse fühlen sich dann sehr beleidigt. Aber die Chinesen
erwarten hier einfach nicht, dass Ausländer chinesisch sprechen
können. Manche sind zumindest positiv überrascht, wenn ich etwas
richtig gesagt habe.
In der Nähe vom People Square |
3. Hier
leben vergleichsweise viele Ausländer. In einigen Teilen der Stadt
werde ich dann auch gar nicht mehr angestarrt. An den touristischen
Orten gilt das wiederum nicht, da sich natürlich auch viele Chinesen
aus anderen Städten dort aufhalten. Letztens wollte sogar eine
Gruppe Schüler-jeder einzeln natürlich-mit mir ein Foto machen.
Aufgrund der hohen Anzahl an Touristen und der verbesserten Englisch
Kenntnisse vieler Chinesen lauern hier einige Touristen-Fallen.
Besonders beliebt ist folgende: Eine Gruppe von 3-4 Chinesen fragen
einen naiven, gutgläubigen Touristen, ob er für sie ein Gruppenfoto
machen könne. Sofort im Anschluss verwickeln sie den Touristen dann
in ein unverfängliches Gespräch und laden ihn in ein Teehaus oder
Sonstiges ein. Da könne man chinesische Kultur kennenlernen und
gemeinsam mache das doch viel mehr Spaß. Ja, ist klar. Am Ende
verschwinden die "netten" Chinesen dann auf mysteriöse Art
und Weise und der nicht mehr ganz so gutgläubige Tourist muss eine
immens hohe Rechnung bezahlen. Zum Glück hatte ich diese Information
schon im Vorfeld. Als ich an meinem ersten Tag zu einem der typischen
Touristen Orte fuhr, lauerten sie direkt am U-Bahn Eingang auf mich.
Ich ließ mich sogar noch in ein Gespräch verwickeln, aber als ich
merkte in welche Richtung es ging, habe ich dankend abgelehnt und bin
gegangen. Zu allen restlichen Gruppen war ich dann nicht mehr so
freundlich. Es klappt aber gut, wenn man vortäuscht kein englisch zu
sprechen.
Einige
dieser Orte sind der Volksplatz und der Bund. Der Volksplatz oder
People Square oder Renmin Guanchang liegt an einigen der Hauptstraßen
und wichtigsten Gebäuden Shanghais. Rundherum befinden sich z.B. das
Shanghai Museum, das Grandtheater und der People's Garden.
Beide Bilder stammen aus dem People's Garden |
Ansonsten
ist der Ort recht langweilig. Von dort aus kann man in der
Nanjingdonglu, einer Shopping Straße zum Bund oder Waitan spazieren.
Der Bund ist die Uferpromenade des Huangpu Flusses. Von dort aus kann
die Skyline Pudongs mit dem Pearl Tower und anderen riesigen Gebäuden
bewundert werden.
Die Skyline Pudongs bei nicht sehr schönem Wetter |
Auch entlang des Ufers reihen sich viele wichtige
Gebäude Shanghais aneinander.
Weitere
Sehenwürdigkeiten folgen in meinem nächsten Eintrag!