Anfang April kamen meine Eltern nach
China, um mich zu besuchen. Wir sind von Shanghai nach Hangzhou und
zuletzt nach Beijing gereist. In diesem Eintrag wird es um die Reise
nach Beijing gehen. Nachmittags kamen wir mit dem Zug aus Hangzhou an
und nahmen sofort ein Taxi zu unserem Hotel. Der Taxifahrer, der es
schon von vornherein sehr eilig zu haben schien, wusste scheinbar
auch nicht genau, wo sich unser Hotel befand. Ich habe gesehen wie er
planlos an unserer Straße vorbeifuhr, dann merkte, dass er aufgrund
der Einbahnstraße nicht umkehren konnte und uns dann einfach
rausschmiss. Zu meinem Unglück konnte ich auch kein einziges Wort
seiner Grunzlaute verstehen. Letztendlich haben wir es dann doch sehr
einfach gefunden. Wir wohnten in einer der bei Touristen sehr
beliebten Hutong-Straßen. Dort gibt es viele Restaurants und auch
Souvenirläden.
Beijing ist eine Stadt mit viel
Geschichte und alter chinesischer Kultur. In einer modernen Stadt wie
Shanghai hat man nicht unbedingt das Gefühl in China zu sein, aber
in Peking wird das sofort klar. Überall sind noch Gebäude aus alter
Zeit erhalten, die mehr oder weniger Bedeutung haben.
Am ersten Tag machten wir und direkt
auf die Verbotene Stadt zu sehen. Die Verbotene Stadt oder auch das
Palastmuseum ist neben der Großen Mauer das Highlight in Beijing und
dementsprechend gut besucht. Ich kann nur empfehlen früh dort
aufzutauchen und nicht montags dort hin zu gehen. Montags ist sie
nämlich geschlossen.
Vor der Halle der höchsten Harmonie |
Das Palastmuseum liegt im Stadtzentrum ist
riesig, somit dauert es mehrere Stunden überall hinzu gehen. Auf der
Nord-Südachse befinden sich verschiedene Empfangs- und
Konferenz-Hallen, die entlang eines marmornen Wegs, auf dem nur der
Kaiser schritt, verlaufen. Dieser gipfelt im imperialen Garten.
Westlich und östlich davon befinden sich noch weitere Hallen wie
z.B. Schlafgemächer und der Lebensraum der Angestellten. Insgesamt
wirkt dieser Ort sehr imposant und eindrucksvoll, aber auch
erdrückend. Alles wurde aus feinsten Materialien hergestellt, die
teilweise aus aus sehr weiter Entfernung mit großer Mühe
herangeschafft werden mussten, um verschiedene Kaiser zufrieden zu
stellen.
Im Sommerpalast |
Aussicht vom Sommerpalast |
Für viele Generationen lebten Kaiser
und Staat dort das ganze Jahr. Später wurde dann erst für die
Sommermonate dem Zweck entsprechend ein Sommerpalast gebaut, der
natürlich nicht minder eindrucksvoll und imposant sein sollte.
Dieser liegt im Nordwesten der Stadt und ist um einen recht großen
See gelegen. Es gibt dort auch viele Hallen, um Staatsgäste zu
empfangen und auch Gemächer für den Haushalt, aber anders als in
der Verbotenen Stadt auch Hallen zu Vergnügung und Tempel.
Wie eben schon erwähnt ist die Große Mauer eines der großen Highlights Beijings. Mit einer Reisegruppe sind wir zu dem Teil Mutianyu gefahren, der 75 km nördlich von Beijing liegt. Dieser Ort ist immer noch von sehr vielen Touristen besucht. (Badaling liegt noch näher an Beijing und ist somit noch überfüllter als Mutianyu). Man kann entweder den Hügel zur Großen Mauer selbst hochsteigen oder mit der Seilbahn fahren. Weil wir nicht besonders viel Zeit mit der Reisegruppe hatten, sind wir mit der Seilbahn gefahren. Auf der Mauer selbst kann man auch noch genug Treppen steigen. Mit fiel auf, dass die Stufen teilweise sehr hoch und kaum für normal große Menschen gut zu steigen waren. Das muss für die ursprünglichen Erbauer und Benutzer der Großen Mauer ziemlich anstrengend gewesen sein.
Die Große Mauer |
An den anderen Tagen haben wir noch
Parks und Tempel besichtigt. Besonders bekannt und beliebt sind der
Lamatempel und der Konfuziustempel (auch der Himmelstempel, aber den
haben wir nicht besichtigt, weil ich gehört habe, dass sich dort
sehr sehr viele Touristen aufhalten und Menschen dort gar nicht
beten.) Der Lamatempel ist ein tibetisch buddhistischer Tempel. Der
tibetische Buddhismus wird Lamaismus genannt, daher der Name. Ich
hatte mich natürlich auf Lamas gefreut, es gab aber keine Lamas.
Dort waren natürlich auch viele Touristen, aber viele Menschen haben
dort auch gebetet.
Im Lamatempel |
Der Konfuziustempel ist deutlich
anders. Dort gibt es natürlich keine Götter oder „Heilige“, die
angebetet werden. Dafür wird dort die Geschichte und die Kultur der
Konfuzianismus sowie die Biographie Konfuzius' dargestellt. Außerdem
gab es dort viel Natur.
Zuletzt waren wir im Tempel der weißen
Wolke. Unter der Woche und morgens halten sich dort nur wenige
Menschen auf, sodass man dem Troubel und der Hektik der Stadt gut
entfliehen und die Stille an einem ruhigen Ort genießen kann. Dieser
Tempel ist auch nicht gerade klein, aber die Statuen der „Heiligen“
sind weniger gewaltig und die Hallen etwas weniger prachtvoll.
Im Tempel der weißen Wolke |
In Beijing gibt es viele Parks, sodass
fast das Vorhandensein von Natur und Leben vermittelt wird. Ein Blick
in den Himmel oder einmal tief Luft holen vertreibt diesen Gedanken
natürlich sofort wieder, aber die Parks sehen teilweise wirklich
schön aus. Ein bekannter Park ist der Beihai-Park in der Nähe der
Verbotenen Stadt. Er ist um einen kleinen See gelegen und enthält
außerdem Tempel und die weiße Dagoba. Besser gefallen hat mir der
Drachenpark, der sich der Namen aufgrund vieler Drachenstatuen
verdient hat. Dort waren nämlich viel weniger Menschen und die
ganzen Drachen sahen auch sehr schön aus.
Nach einer Woche ging es dann auch
wieder zurück nach Hangzhou.
Im Drachenpark |