Sonntag, 28. Juni 2015

Beijing-ein Familienausflug


Anfang April kamen meine Eltern nach China, um mich zu besuchen. Wir sind von Shanghai nach Hangzhou und zuletzt nach Beijing gereist. In diesem Eintrag wird es um die Reise nach Beijing gehen. Nachmittags kamen wir mit dem Zug aus Hangzhou an und nahmen sofort ein Taxi zu unserem Hotel. Der Taxifahrer, der es schon von vornherein sehr eilig zu haben schien, wusste scheinbar auch nicht genau, wo sich unser Hotel befand. Ich habe gesehen wie er planlos an unserer Straße vorbeifuhr, dann merkte, dass er aufgrund der Einbahnstraße nicht umkehren konnte und uns dann einfach rausschmiss. Zu meinem Unglück konnte ich auch kein einziges Wort seiner Grunzlaute verstehen. Letztendlich haben wir es dann doch sehr einfach gefunden. Wir wohnten in einer der bei Touristen sehr beliebten Hutong-Straßen. Dort gibt es viele Restaurants und auch Souvenirläden.
Beijing ist eine Stadt mit viel Geschichte und alter chinesischer Kultur. In einer modernen Stadt wie Shanghai hat man nicht unbedingt das Gefühl in China zu sein, aber in Peking wird das sofort klar. Überall sind noch Gebäude aus alter Zeit erhalten, die mehr oder weniger Bedeutung haben.
Am ersten Tag machten wir und direkt auf die Verbotene Stadt zu sehen. Die Verbotene Stadt oder auch das Palastmuseum ist neben der Großen Mauer das Highlight in Beijing und dementsprechend gut besucht. Ich kann nur empfehlen früh dort aufzutauchen und nicht montags dort hin zu gehen. Montags ist sie nämlich geschlossen. 


Vor der Halle der höchsten Harmonie

Das Palastmuseum liegt im Stadtzentrum ist riesig, somit dauert es mehrere Stunden überall hinzu gehen. Auf der Nord-Südachse befinden sich verschiedene Empfangs- und Konferenz-Hallen, die entlang eines marmornen Wegs, auf dem nur der Kaiser schritt, verlaufen. Dieser gipfelt im imperialen Garten. Westlich und östlich davon befinden sich noch weitere Hallen wie z.B. Schlafgemächer und der Lebensraum der Angestellten. Insgesamt wirkt dieser Ort sehr imposant und eindrucksvoll, aber auch erdrückend. Alles wurde aus feinsten Materialien hergestellt, die teilweise aus aus sehr weiter Entfernung mit großer Mühe herangeschafft werden mussten, um verschiedene Kaiser zufrieden zu stellen.
Im Sommerpalast
Aussicht vom Sommerpalast
Für viele Generationen lebten Kaiser und Staat dort das ganze Jahr. Später wurde dann erst für die Sommermonate dem Zweck entsprechend ein Sommerpalast gebaut, der natürlich nicht minder eindrucksvoll und imposant sein sollte. Dieser liegt im Nordwesten der Stadt und ist um einen recht großen See gelegen. Es gibt dort auch viele Hallen, um Staatsgäste zu empfangen und auch Gemächer für den Haushalt, aber anders als in der Verbotenen Stadt auch Hallen zu Vergnügung und Tempel.





Wie eben schon erwähnt ist die Große Mauer eines der großen Highlights Beijings. Mit einer Reisegruppe sind wir zu dem Teil Mutianyu gefahren, der 75 km nördlich von Beijing liegt. Dieser Ort ist immer noch von sehr vielen Touristen besucht. (Badaling liegt noch näher an Beijing und ist somit noch überfüllter als Mutianyu). Man kann entweder den Hügel zur Großen Mauer selbst hochsteigen oder mit der Seilbahn fahren. Weil wir nicht besonders viel Zeit mit der Reisegruppe hatten, sind wir mit der Seilbahn gefahren. Auf der Mauer selbst kann man auch noch genug Treppen steigen. Mit fiel auf, dass die Stufen teilweise sehr hoch und kaum für normal große Menschen gut zu steigen waren. Das muss für die ursprünglichen Erbauer und Benutzer der Großen Mauer ziemlich anstrengend gewesen sein.
Die Große Mauer



An den anderen Tagen haben wir noch Parks und Tempel besichtigt. Besonders bekannt und beliebt sind der Lamatempel und der Konfuziustempel (auch der Himmelstempel, aber den haben wir nicht besichtigt, weil ich gehört habe, dass sich dort sehr sehr viele Touristen aufhalten und Menschen dort gar nicht beten.) Der Lamatempel ist ein tibetisch buddhistischer Tempel. Der tibetische Buddhismus wird Lamaismus genannt, daher der Name. Ich hatte mich natürlich auf Lamas gefreut, es gab aber keine Lamas. Dort waren natürlich auch viele Touristen, aber viele Menschen haben dort auch gebetet.
Im Lamatempel

Der Konfuziustempel ist deutlich anders. Dort gibt es natürlich keine Götter oder „Heilige“, die angebetet werden. Dafür wird dort die Geschichte und die Kultur der Konfuzianismus sowie die Biographie Konfuzius' dargestellt. Außerdem gab es dort viel Natur.

Zuletzt waren wir im Tempel der weißen Wolke. Unter der Woche und morgens halten sich dort nur wenige Menschen auf, sodass man dem Troubel und der Hektik der Stadt gut entfliehen und die Stille an einem ruhigen Ort genießen kann. Dieser Tempel ist auch nicht gerade klein, aber die Statuen der „Heiligen“ sind weniger gewaltig und die Hallen etwas weniger prachtvoll.
Im Tempel der weißen Wolke
In Beijing gibt es viele Parks, sodass fast das Vorhandensein von Natur und Leben vermittelt wird. Ein Blick in den Himmel oder einmal tief Luft holen vertreibt diesen Gedanken natürlich sofort wieder, aber die Parks sehen teilweise wirklich schön aus. Ein bekannter Park ist der Beihai-Park in der Nähe der Verbotenen Stadt. Er ist um einen kleinen See gelegen und enthält außerdem Tempel und die weiße Dagoba. Besser gefallen hat mir der Drachenpark, der sich der Namen aufgrund vieler Drachenstatuen verdient hat. Dort waren nämlich viel weniger Menschen und die ganzen Drachen sahen auch sehr schön aus.
Nach einer Woche ging es dann auch wieder zurück nach Hangzhou.

Im Drachenpark